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Googles neues WebP-Format: Der Todesstoß für JPG-Bilder?

Markus Kasanmascheff

Markus Kasanmascheff

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Fast unbemerkt von der Netzgemeinde arbeitet Google an einem potenten Nachfolger für das im Internet und auf Digitalkameras genutzte JPEG-Bildformat. Die bereits seit 1991 bekannte Komprimiermethode für Digitalbilder ist wegen der hohen Effizienz und Geschwindigkeit beim täglichen Einsatz der Quasi-Standard für alle Fotos, bei denen geringfügige Qualitätseinbußen nicht weiter stören. Mit drastisch geringeren Dateigrößen bei gleicher Güte könnte Googles WebP-Format den Platzhirsch jedoch schon bald ablösen.

Das vor kurzem vorgestellte WebP-Format zur verlustbehaften Bildkompression schlägt JPEG um Längen. Wie Google eindrucksvoll auf einer Demonstrationsseite zeigt, benötigen WebP-komprimierte Bilder bei vergleichbarer Qualität in Einzelfällen über 60 Prozent weniger Speicherplatz.

Im OnSoftware-Vergleichstest mit 20 zufällig ausgewählten JPEG-Bildern unterschiedlicher Größe erreichte WebP durchschnittlich 30 Prozent zusätzliche Platzersparnis. Wie eine Vergleichsstudie von Google mit 900.000 Bildern ergab, erreicht WebP gerade bei den für Webseiten typischen kleinen Bildern besonders gute Ergebnisse. Der Siegeszug des quelloffenen Bildkompressors im Internet ist trotz kritischer Stimmen wie von Entwicklern des hoch angesehenen x264-Videoencoders wohl kaum aufzuhalten.

Für das brandneue Format gibt es allerdings bislang kaum Software. Unter den Webbrowsern unterstützt nur der Google-Browser Chrome WebP. Bis Mozilla Firefox und die restliche Konkurrenz nachziehen, wird aber wohl nur wenig Zeit verstreichen. Wer als Windows-Nutzer WebP ausprobieren will, muss den einzigen verfügbaren Konverter bislang noch mühsam selbst aus dem Quellcode kompilieren. Für den Mac findet sich mit dem Pixelmator glücklicherweise bereits ein Bildbearbeiter mit WebP-Unterstützung und einer kleinen Anleitung.

Markus Kasanmascheff

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