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Testbericht: Dragon’s Dogma – Dark Arisen

Jan-Hendrik Fleischer

Jan-Hendrik Fleischer

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In dem Action-Rollenspiel Dragon’s Dogma: Dark Arisen bringt ein gefährlicher Drache Chaos in das Fischerdorf Kassardis. Knapp dem Tod entronnen, muss der Spieler dem Drachen das zerstörerische Handwerk legen. Dragon’s Dogma Dark Arisen verbindet das Originalspiel Dragon’s Dogma für die Konsolen Playstation 3 und Xbox 360 mit zusätzlichem Inhalt in einem Paket.


Drachenjagd im Team

Ehe man sich in das Abenteuer stürzt, steht bei Dragon’s Dogma: Dark Arisen zunächst die Rollenspiel-typische Charaktererstellung an. Die Anpassungsmöglichkeiten sind vielfältig.

Man wählt zunächst eine Grundstatur aus und passt auf dieser Grundlage das Aussehen von Armen, Beinen, Kopf und Haar bis ins kleinste Detail wie Augenfarbe oder Make-Up an.

Männliche und weibliche Spielfiguren unterscheiden sich im Gegensatz zu anderen Rollenspielen nicht nur im Aussehen. Männer sind etwas stärker, was Frauen mit ihrer Geschicklichkeit und Geschwindigkeit ausgleichen. Auch Monster reagieren in manchen Situationen unterschiedlich auf männliche oder weibliche Helden.

Zwar legt man zu Beginn des Spiels eine Klasse fest, aber man ist darauf nicht festgelegt. Im späteren Verlauf kann man problemlos vom Kämpfer zum Bogenschützen oder Magier umschulen oder auch mehrklassige Charakterklassen ausprobieren.

Markierungen auf der Karte weisen den Weg zur nächsten Aufgabe. Was der Spieler in der offenen Spielwelt in welcher Reihenfolge erledigt, liegt in seiner Hand. Man kann kleine Botengänge machen oder die Aufmerksamkeit auf die Hauptgeschichte lenken.

Dragon’s Dogma: Dark Arisen fehlt ein Online-Mehrspielermodus. Allein ist der Spieler trotzdem nicht. Bis zu drei Vasallen unterstützen den Held bei den Abenteuern. Seinen bis in den Tod loyalen Hauptvasallen erschafft man genau wie die Hauptfigur.

Nebenvasallen heuert man im Verlauf des Spiels an oder leiht sich die Begleiter anderer Spieler aus. Das bringt beiden etwas: Man kann mit den starken Begleitern auch gefährliche Abenteuer bestreiten und trainiert obendrein den fremden Begleiter.

Dragon’s Dogma: Dark Arisen umfasst die Vollversion von Dragon’s Dogma und die gleichnamige Erweiterung mit neuen Dungeons, Gegnern und Rüstungsteilen. Darüber hinaus ist die Charakteranpassung etwas differenzierter als im Originalspiel und neben englischer Sprachausgabe lässt sich Japanisch wählen.

Packende Kämpfe

Auf den ersten Blick fühlt sich Dragon’s Dogma: Dark Arisen wie Dark Souls an. Man schaut der Figur über die Schulter und führt sie mit dem Controller gelenk zum Ziel. Mit schnellen Hieben oder langsamen, aber kräftigen Schlägen setzt man Feinden zu. Hechtrollen kennen die Recken von Dragon’s Dogma: Dark Arisen nicht.

Spektakulär sind die Kämpfe gegen riesige Monster wie Hydra, Trolle oder Riesen-Löwen, die man auf unterschiedliche Weise angreifen kann. Bogenschützen nehmen Schwachstellen gezielt mit Pfeilen unter Feuer, während Magier die Gruppe heilen oder eine Elementschwäche mit Angriffs-Zaubern ausnutzen.

Furchtlose Kämpfer krabbeln an den Beinen hoch oder stürzen sich auf den Rücken eines großen Monsters. Man kann über den Körper der Kreatur krabbeln und sie förmlich zur Verzweiflung bringen. Das funktioniert, bis die Ausdauer ausgeht oder der Held abgeschüttelt wird.

In Kämpfen erweisen sich die Vasallen – auch Pawns genannt – als wichtige Mitstreiter. Große Vasallen umklammern kleinere Feinde wie Goblins und ermöglichen dem Held einen tödlichen Hieb.

Je mehr Erfahrung die Vasallen gewinnen, indem man sie trainiert oder Freunden für deren Abenteuer ausleiht, desto besser kennen sie die Schwächen von Gegnern. Dieses Wissen teilen sie bereitwillig und geben wertvolle Tipps. Das gilt besonders für erfahrene Vasallen, die man sich von hochrangigen Spielern borgt.

Verwundungen können Magier nur begrenzt heilen, so dass man stets eigens hergestellte oder gekaufte Heiltränke mitführen sollte. Nimmt ein Vasalle zuviel Schaden, kann man ihm zu Hilfe eilen und ihn retten. Stirbt die Hauptfigur, muss man den letzten Spielstand neu laden.

Offene Welt mit passabler Grafik

Die offene Welt von Dragon’s Dogma: Dark Arisen ist zurückhaltend gefärbt. Tag- und Nachtwechsel sorgen zusammen mit schwierigen Lichtverhältnissen in Kerkern und Kellergewölben für Abwechslung.

Figuren und Objekte sind hinreichend detailreich. Beschränkt ist allerdings die Weitsicht: Immer wieder tauchen Objekte recht abrupt auf. Musikalisch gibt sich Dragon’s Dogma: Dark Arisen keine Blöße. Die Sprachvertonung in englischer Sprache ist passabel.

Fazit: Originelles Rollenspiel-Abenteuer mit tollen Kämpfen

Eine große, offene Spielwelt, packende Kämpfe, intelligente Begleiter – Dragon’s Dogma: Dark Arisen macht eigentlich alles richtig.

Das Action-Rollenspiel spricht besonders Spieler an, denen Dark Souls zu schwierig ist und die Spaß an der Individualisierung ihrer Heldenfigur haben. Der Einstieg fällt leichter und mit den richtigen Gefährten verlieren auch knackige Kämpfe ihren Schrecken.

Noch besser wäre das ansonsten rundum gelungene Action-Rollenspiel mit etwas detaillierterer Grafik und einem echten Online-Koop-Modus.

Jan-Hendrik Fleischer

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